24.07.2024

Der Wunsch nach Frieden

Der Wunsch nach Frieden


Hast du auch das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt? Dass die Welt im Sturm liegt? Dass Frieden verlangt wird und gleichzeitig nach den Gewehren gegriffen wird? Brandstifter sind unterwegs, und wer sie stoppen will, wird als erster verbrannt.

Ich habe viel Geduld bei der Beobachtung der Dinge, wie sie sich auf der Welt entfalten, denn ich akzeptiere unser aller Verantwortung für die Welt, und es ist meine Aufgabe als Künstler, alles zu sehen, alles zu besingen, alles zu lieben. Denn das ist in meinen Augen der Prozess des Lebens.

Jedoch gibt es einen Punkt, an dem der Konsequenz, mit der die Welt entzündet werden soll, mit beherzter Konsequenz begegnet werden muss. Dieser Punkt ist für mich erreicht. Die Grabenkämpfe zwischen links und rechts, quer und gerade, Mainstream und Alternativ hören in dem Moment auf, in dem wir uns bewusst werden, was der Verlust des Friedens bedeutet.

Denn Krieg ist das Schlimmste, was es gibt. Wir sollten mit aller Kraft dem Frieden dienen und immer wieder mit aller Anstrengung Wege und Worte suchen und finden, die den Krieg vermeiden und den Frieden schaffen. Die Menschen, die heute Argumente für den Krieg finden, sind diese Wege nicht gegangen und haben diese Worte nicht gesprochen. „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen“, hat Helmut Schmidt gesagt. 

Man kann meinen, alles sei kompliziert und der Gegner ein Dämon, und nun gäbe es keinen anderen Weg mehr. Ich finde aber, eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Vorgeschichte ist nun ebenso vonnöten wie das Einfinden am Verhandlungstisch.

Doch wieder zeigen sich die Angsttreiber. Wieder kleben menschenfreundliche Etiketten auf ihren Taten, aber der Inhalt ist und bleibt, was er ist: das Gegenteil. Sie forcieren Panik, um Profit und Kontrolle zu erlangen. Das sind keine Verschwörungstheorien, nein, das ist einfach Geschichtskenntnis und Menschenkenntnis.

Offenbar leben wir aber in einer Zeit, in der „Kenntnis“ klein – und „Moralismus“ groß geschrieben wird. Es ist den Verkäufern der Angst wichtiger, den Boten zu bestrafen, als seine Botschaft zu hören. Dadurch schweben wir alle – vor allem unsere Kinder – in großer Gefahr. Und darum zieht es mich nun wieder, wie schon bei den Zaunkonzerten 2020 und dem Kulturtruck 2021, auf die Straße.

Ich werde daher am 3.8. auf der Friedensdemo in Berlin auftreten.

Ich tue dies, da es für mein Gewissen das Richtige ist.

Ich tue dies, um meine Lieder und meine Liebe einzubringen.

Ich tue dies aus der Überzeugung, dass man der Welt das hinzufügen sollte, was man am meisten an ihr vermisst.

Ich tue dies in Dankbarkeit für die, die mich inspiriert haben: Dieter Hallervorden, Till Schweiger, Julia Neigel, Nena, Xavier Naidoo, Marco Rima, Sarah Wagenknecht, Guido Westerwelle, Helmut Schmidt und viele andere.

Lasst sie uns wegblasen, die falschen Spaltungen zwischen den Menschen! Eine echte Brücke aus ehrlicher Toleranz lasst uns bauen, denn nur so ist wahrer Frieden möglich! Und wenn wir dafür uns und unser Denken ändern müssen, dann lasst uns das tun. Für den Frieden. Denn „wer sein Denken nicht ändern kann, kann gar nichts ändern“ – George Bernard Shaw.

Lv,

Hannes

Foto: Samia Beer